Kantonsspital Winterthur, Behandlungstrakt

Umbau und Erweiterung Behandlungstrakt und Therapiebad

Planung1995 - 2005
Baubeginn2001
Einweihung2006
Bausumme HLKCHF 6.5 Mio.
Architekten Stutz + Bolt, Winterthur
BauherrHochbauamt des Kantons Zürich

 

Die Basis des neuen SWKI/IHS-Richtlinienentwurfes, die internationalen Hygieneleitlinien für RLT-Anlagen der drei nationalen Hygiene-Fachgesellschaften, wird ebenso konsequent angewendet wie die im Mai 2003 in Kraft getretene SWKI SR 99-3 selbst.

Bei der Beurteilung raumlufttechnischer Anlagen nach allgemeinen hygienischen Gesichtspunkten spielen die baulichen Randbedingungen eine entscheidende Rolle. Dazu gehören vor allem energetische Massnahmen wie bessere Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle, flexibler Sonnenschutz der transparenten Bauteile und die thermische Ankopplung der Gebäudespeichermassen an die bewohnten Räume. Gute Gebäude sind so gebaut, dass sie nur wenig künstliche Klimatisierung benötigen. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Sanfte Klimatechnik“ geprägt. Ihre Anwendung ist auch im Spitalbau möglich und aus vielerlei Gründen dringend geboten.

Für das Klimatisierungskonzept wird deshalb eine konsequente Aufgabentrennung für den jeweiligen Heiz-, Kühl- und Lüftungsbedarf anlagentechnisch umgesetzt. Was bisher mit grossen klimatisierten Volumenströmen an Heiz- und Kühlarbeit geleistet wurde, wird durch geheizte und gekühlte Oberflächen ersetzt. Dazu werden vor allem die mit wasserführenden Rohrregistern bestückten Fussböden benutzt.

Mit Ausnahme von Räumen mit speziellen Anforderungen an die Lufthygiene wird daher die Lüftung grundsätzlich nur noch auf den erforderlichen Aussenluftbedarf ausgelegt, weil sie fast keine Heiz- und Kühlfunktionen mehr zu übernehmen hat.

Räume mit höchsten Anforderungen an die Lufthygiene werden ebenfalls nur mit dem erforderlichen Aussenluftvolumenstrom versorgt. Die Realisierung der erforderlichen Raumzonen mit höchster Luftreinheit, also im OP-Raum der OP- und Instrumententischbereich (sogenannter Schutzbereich), wird mit turbulenzarmer Verdrängungsströmung und raumweise wirksamen Umluftreinigungssystemen mit H14- Endfilterstufen erfolgen.