Radiotherapie Hirslanden, Männedorf
Das Energiekonzept beruht auf der Nutzung von Seewasser zu Heiz- und Kühlzwecken. Das Seewasser wird ab der Trinkwasserfassung der Gemeinde Männedorf gefasst und mit einer Temperatur zwischen ca. 4°C und 10°C in die Radiotherapie geführt. Dort wird das Seewasser lediglich über einen Wärmetauscher geführt und direkt, d.h. ohne mechanische Kälteanlage, zu Kühlzwecken genutzt. Die Kühlleistung beträgt 132 kW. Im Winter arbeitet eine Wärmepumpe mit einer Leistung von 25 kW zur Erhöhung der Wassertemperatur auf maximal 30°C. Die Verdampferwärme wird an das Seewasser abgegeben. Der COP der Wärmepumpe liegt im Normalbetrieb bei ca. 6.
Für das Klimatisierungskonzept wird eine konsequente Aufgabentrennung für den jeweiligen Heiz-, Kühl- und Lüftungsbedarf anlagentechnisch umgesetzt. Was bisher mit grossen klimatisierten Volumenströmen an Heiz- und Kühlarbeit geleistet wurde, wird durch geheizte und gekühlte Oberflächen ersetzt. Dazu werden die mit wasserführenden Rohrregistern bestückten Fussböden benutzt. Mit Ausnahme von Räumen mit speziellen Anforderungen an die Lufthygiene wird daher die Lüftung nur noch auf den erforderlichen Aussenluftbedarf ausgelegt.
Zur statischen Heizung und Kühlung des Gebäudes werden die Fussböden mit feinmaschigen Rohrregistern beheizt. Die Register sind aus baulichen und unterhaltstechnischen Gründen in den Estrichen integriert. Dadurch können die Betriebstemperaturen sehr raumtemperaturnahe eingestellt und die eigendynamischen Selbstregeleffekte optimal genutzt werden.
Die Grundstruktur der Lüftungsanlage beruht auf einer zentralen Aussen- und Fortluftanlage mit einem Luftvolumenstrom von ca. 8‘000 m3/h (Vollausbau), welche das gesamte Gebäude bedient. Aufgabe dieser Einheit ist die Filtrierung und die saisonale Wärmerückgewinnung sowie die Konditionierung der Zuluft über Zonenwärmeübertrager.
Planung
2012 – 2013
Bauzeit
2013 – 2014
Bausumme HLK
CHF 0.6 Mio.
Architekten
schmid schnebeli architekten, Zürich
Bauherr
Medi-Clinic Switzerland AG